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Vorstellung der unabhängigen Studie zum Interventionsfall sexualisierter Gewalt

6.5.2025

Vertreter der unabhängigen Unternehmensberatungsfirma Deloitte stellten am Dienstag vor Medienvertreterinnen und Medienvertreter Ergebnisse ihrer Untersuchung zu einem Verdachtsfall auf sexualisierte Gewalt im Bereich des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein vor. Einem ehemaligen kirchlichen Mitarbeiter waren über mehrere Jahre hinweg sexuelle Übergriffe gegenüber jungen, teils minderjährigen Schülern zur Last gelegt worden.

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hatte die externe, unabhängige Untersuchung in Auftrag gegeben. Ziel des Auftrags war die Klärung des Sachverhalts sowie weiterer Hintergründe zum Umgang mit dem Verdachtsfall, in dessen Folge im November 2023 auch der Rücktritt der damaligen Präses der EKvW und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Annette Kurschus stand. 

Die Vorstellung der Studienergebnisse erfolgte im Beisein des Theologischen Vizepräsidenten der EKvW Ulf Schlüter und der Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein Kerstin Grünert. Landeskirche und Kirchenkreis hatten zu der medienöffentlichen Vorstellung der Ergebnisse eingeladen. Schon am Tag zuvor waren Betroffene der beschriebenen Fälle sexualisierter Gewalt über die Ergebnisse der Untersuchungen informiert worden.

Schlüter und Grünert bekräftigten ihre Erschütterung darüber, dass Betroffene sexualisierter Gewalt im Kontext der evangelischen Kirche nicht wieder gut zu machendes Leid erfahren hätten. Dies sei mit der vorliegenden Studie nachvollziehbar dokumentiert.

Dass der Beschuldigte im Kontext seines Dienstes in der evangelischen Kirche über Jahrzehnte hinweg Grenzen der sexuellen Selbstbestimmung ihm anvertrauter Schüler verletzen konnte, stelle ein Versagen der evangelischen Kirche dar, so die leitenden Geistlichen von Landeskirche und Kirchenkreis. „Die Evangelische Kirche von Westfalen benennt und bekennt dieses Versagen gegenüber den Betroffenen und der Öffentlichkeit“, so der Theologische Vizepräsident der EKvW, Ulf Schlüter. Die Evangelische Kirche von Westfalen werde aus dem vorgelegten Bericht Konsequenzen ziehen, mögliche Pflichtverstöße Beteiligter prüfen und ihre Verfahren zur Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt weiter verändern und verbessern.

 

  • Eine persönlichkeitsrechtskonforme Fassung des Berichts ist auf der Homepage der EKvW zu finden.
  • Stellungnahme der Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein Kerstin Grünert zu den Ergebnissen der Deloitte-Studie.
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